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Vom 22. bis 24. August 2025 verwandelt sich der Platz am Schokoladenmuseum Köln erneut in eine farbenfrohe Bühne für Musik, Tanz, Kulinarik und interkulturellen Dialog. Das MitAfrika Festival lädt zur mittlerweile 19. Ausgabe ein – mit einem klaren Ziel: afrikanische Kultur in ihrer Vielfalt und Tiefe erfahrbar machen. Der Eintritt ist wie immer frei und das Programm so umfangreich wie nie zuvor.
Ein Ort der Begegnung: Rheinauhafen als Kulisse
Der Veranstaltungsort könnte kaum symbolischer sein: Direkt am Rhein gelegen, empfängt das Schokoladenmuseum nicht nur Besucherinnen und Besucher aus aller Welt, sondern steht zugleich sinnbildlich für globale Zusammenhänge – von Kakaoproduktion über koloniale Handelswege bis hin zu heutigen Debatten um Nachhaltigkeit. In genau diesem Spannungsfeld entfaltet sich das MitAfrika Festival: als Ort des Austauschs, der Information und des gemeinsamen Feierns.
Eintritt frei – Zugang für alle
Besonders hervorzuheben ist die niederschwellige Zugänglichkeit des Festivals. Der freie Eintritt ermöglicht auch Familien und Menschen mit geringem Einkommen die Teilnahme an einem hochwertigen Kulturereignis. Gleichzeitig zeigt sich, wie kulturelle Teilhabe in einem urbanen Raum praktisch gestaltet werden kann – inklusiv, offen und partizipativ.
Musik, Tanz und Rhythmen aus ganz Afrika
Im Zentrum des Festivals steht die Musik. Internationale Künstlerinnen und Künstler bringen Sounds aus allen Teilen Afrikas auf die Bühne – von traditionellen Trommelrhythmen über Afrobeat bis zu modernen Fusion-Stilen. 2025 sind unter anderem diese Acts angekündigt:
- Nina Ogot (Kenia)
- Omar Jatta (Gambia)
- Malick Diaw (Dakar/Paris)
- Élage Diouf (Senegal)
- Wura Samba (Nigeria)
- Deivido (Kamerun)
- Barulho World (Kongo)
- Total Hip Replacement & Anyank nofo (Dänemark/Ghana)
- Kin’Gongolo Kiniata (Kongo)
- Orchestre Jigeen Ñi (Senegal)
Den krönenden Abschluss bildet die Formation MAMA AFRIKA, die in einem interaktiven „Fest der Sinne“ die Bühne mit Tanz, Percussion und Gesang erfüllt. Das Publikum wird dabei bewusst mit einbezogen – ein Markenzeichen des Festivals.
Workshops, Markt und Mitmachaktionen
Abseits der Bühnen gibt es zahlreiche Angebote für alle Altersgruppen. Besonders beliebt sind die Tanz- und Trommelworkshops, bei denen sich Jung und Alt unter professioneller Anleitung ausprobieren können. Hier entsteht Begegnung – nicht durch Worte, sondern durch Bewegung und Rhythmus.
Der afrikanische Markt
Ein weiterer zentraler Bestandteil ist der afrikanische Markt. Er bietet handgefertigtes Kunsthandwerk, Textilien, Schmuck, Naturkosmetik sowie kulinarische Spezialitäten aus verschiedenen Regionen Afrikas. Der Markt dient nicht nur dem Verkauf, sondern auch der Vorstellung nachhaltiger, fairer Produktionsweisen – oft direkt von den Produzentinnen und Produzenten selbst erläutert.
Veranstalter mit Vision: MAMA AFRIKA e.V.
Hinter dem Festival steht der Verein MAMA AFRIKA e.V., der bereits seit 25 Jahren interkulturelle Projekte umsetzt. Die Organisation versteht sich als Brücke zwischen Kulturen und engagiert sich in den Bereichen Bildung, Kunst und soziale Integration. Dabei stehen Empowerment, Begegnung auf Augenhöhe und die Stärkung afrodiasporischer Perspektiven im Mittelpunkt.
„Wir wollen zeigen, wie vielfältig Afrika ist – und wie viel wir voneinander lernen können.“ – MAMA AFRIKA e.V.
Ein Festival mit gesellschaftlichem Auftrag
MitAfrika ist mehr als ein Musik- und Kulturfestival. Es ist ein Statement für Toleranz, Vielfalt und ein friedliches Miteinander. Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Spannungen wird kultureller Austausch zu einem wichtigen Instrument gegen Vorurteile und Ausgrenzung.
Besucherzahlen und Resonanz
Für 2025 rechnen die Veranstalter mit rund 5.000 Besucherinnen und Besuchern. Erste Reaktionen auf Social Media und in der lokalen Presse zeigen: Das Interesse ist groß. TikTok-Videos des Schokoladenmuseums dokumentieren tanzende Familien, gefüllte Plätze und internationale Gäste. Auch die Rückmeldungen der Vorjahre waren durchweg positiv – sowohl von Besucherinnen als auch von lokalen Medien.
Vielfalt im Fokus: Vergleich zu anderen Formaten
Im Gegensatz zum stärker theaterorientierten africologneFESTIVAL, das ebenfalls in Köln stattfindet, setzt MitAfrika auf direkte Erlebnisse, Partizipation und musikalisch geprägte Atmosphäre. Beide Veranstaltungen ergänzen sich ideal: Während africologne Räume für Debatten, Theater und Film schafft, bietet MitAfrika Zugang über sinnliche, lebensbejahende Formate.
Festivals im nationalen Kontext
MitAfrika ist Teil einer deutschlandweiten Festivalstruktur, die afrikabezogene Inhalte auf vielfältige Weise präsentiert. In Stuttgart, Hamburg, Tübingen oder Berlin setzen ähnliche Formate eigene Schwerpunkte – von politischem Aktivismus bis zu Literatur und Wissenschaft. MitAfrika bleibt dabei seinem Ansatz treu: niederschwellig, lebensnah, gemeinschaftsstiftend.
Kulturelle Bildung und Nachhaltigkeit
Durch die Nähe zum Schokoladenmuseum ergibt sich ein spannender Bildungskontext: Das Museum selbst ist als Lernort für Nachhaltigkeit (BNE) bekannt und thematisiert kritisch Themen wie Kinderarbeit im Kakaoanbau oder globale Lieferketten. Für Besucherinnen und Besucher des Festivals ergibt sich so die Möglichkeit, Kulturgenuss mit gesellschaftlichem Lernen zu verbinden.
Der Veranstaltungsort als Resonanzraum
Auch das räumliche Umfeld im Rheinauhafen unterstützt die Wirkung des Festivals: Weitläufig, mit Blick auf den Rhein, gleichzeitig urban und offen – ein idealer Ort für Begegnung, Austausch und Gemeinschaft. Die Architektur des Schokoladenmuseums mit seiner Glasfassade wird dabei zur symbolischen Kulisse für ein Festival der Offenheit.
Kritische Perspektiven und Potenziale
Wie bei vielen kulturvermittelnden Events wird auch MitAfrika nicht nur gelobt. In vorherigen Jahren gab es vereinzelt Stimmen, die eine stärkere Einbindung lokaler afrikanischer Communities oder eine klarere Positionierung zu dekolonialen Fragen wünschten. Auch Diversität im Leitungsteam wurde thematisiert.
Der Veranstalter hat darauf reagiert: Mit einem neuen Code of Conduct, offeneren Kurationsprozessen und gezielter Nachwuchsförderung wird versucht, die kritischen Punkte aufzugreifen und strukturell zu bearbeiten. Unterstützt wird das Festival unter anderem durch die Stadt Köln und Radio Cosmo/WDR – ein Zeichen institutioneller Anerkennung.
Ausblick: Zukunft des Festivals
MitAfrika 2025 könnte zur Blaupause für partizipative, diverse Stadtfeste werden. Die Mischung aus Erlebnis, Bildung, Musik und Dialog trifft den Nerv der Zeit. In einer Gesellschaft, die zunehmend polarisiert erscheint, sendet das Festival eine klare Botschaft: Vielfalt ist Bereicherung. Und Begegnung beginnt nicht in der Theorie, sondern in der Praxis – auf einem Platz, bei einem Trommelworkshop, mit einem Lächeln und einem geteilten Essen.
MitAfrika 2025 verspricht ein Höhepunkt im Kölner Veranstaltungskalender zu werden. Es vereint Unterhaltung mit Haltung, Kultur mit Bildung, Musik mit sozialem Anliegen. Wer das Festival besucht, erlebt nicht nur einen Ort der Lebensfreude, sondern auch einen Raum für Reflexion und Dialog. Köln zeigt sich damit erneut als weltoffene Stadt, die Kultur nicht als Luxus versteht – sondern als Grundbedingung für ein gelingendes Zusammenleben.