CCS, 23. Mai 2025, 10:00 Uhr
Drei Tage, hunderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, tausende Anruferinnen und Anrufer – und ein Ergebnis, das für Aufsehen sorgt: Beim diesjährigen Mariathon konnte der katholische Radiosender Radio Horeb stolze 3,2 Millionen Euro an Spenden einsammeln. Die Gelder fließen in Hilfsprojekte in Afrika, Asien und weiteren Regionen der Welt, um dort den Aufbau und Betrieb von christlichen Radiostationen zu unterstützen. Der Mariathon ist Teil eines weltumspannenden Netzwerks von „Radio Maria“-Sendern und zeigt eindrucksvoll, wie mediale Evangelisierung und konkrete Entwicklungshilfe Hand in Hand gehen können.
Ein Sender mit Sendung – Radio Horeb
Radio Horeb wurde 1996 von Pfarrer Richard Kocher gegründet und ist seither ein fester Bestandteil des katholischen Medienangebots in Deutschland. Der Sender mit Sitz im bayerischen Balderschwang versteht sich als Glaubensbegleiter im Alltag und ist ausschließlich spendenfinanziert. Mit Studios in Berlin, München, Ravensburg und Kevelaer und einer Zugehörigkeit zur weltweiten Radio-Maria-Familie zählt Radio Horeb zu den aktivsten christlichen Radiosendern Europas.
Der Mariathon: Spendenmarathon mit weltweiten Auswirkungen
Der Mariathon 2025 fand vom 16. bis 18. Mai statt. Drei Tage lang wurde nahezu rund um die Uhr live gesendet. Unterstützt wurde die Aktion von etwa 100 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden, die täglich 26 Telefonleitungen von 6 bis 24 Uhr betreuten. Unter dem diesjährigen Motto „Ihr seid meine Hoffnung“ appellierte Radio Horeb an die Spendenbereitschaft seiner Hörerinnen und Hörer – mit durchschlagendem Erfolg.
Im Vergleich zum Vorjahr, in dem 3,8 Millionen Euro gesammelt worden waren, fiel die Spendensumme zwar etwas geringer aus, bleibt jedoch ein beeindruckendes Zeichen der Solidarität. Die gesammelten Gelder sollen konkret in den Aufbau und Betrieb von Radiostationen sowie in technische Infrastruktur, Aus- und Fortbildung und Programmentwicklung in Entwicklungsländern fließen.
Wo das Geld wirkt: Internationale Projektregionen
Die Spendengelder werden über die Radio-Maria-Weltfamilie zielgerichtet verteilt. Zu den größten Profiteuren zählen zahlreiche Länder in Afrika, aber auch Regionen in Asien und Europa erhalten Unterstützung. Eine Auswahl der geförderten Länder und Projekte:
Afrika im Fokus
- Angola
- Demokratische Republik Kongo
- Guinea
- Madagaskar
- Kenia
- Mosambik
- Togo
- Kap Verde
- Malawi
- Ruanda
- Republik Kongo
Weitere Förderländer
- Papua-Neuguinea
- Philippinen
- Einzelne Projekte in Europa, etwa für Satellitenübertragung oder Materialbeschaffung
Beispielhafte Projektbudgets
Land | Veranschlagtes Budget (in €) |
---|---|
Kap Verde | 145.000 |
Kenia | 120.000 |
Madagaskar | 60.000 |
Guinea | 35.000 |
Republik Kongo | 20.000 |
Globale Koordination: Kibeho als Konferenzort
Im Vorfeld des Mariathons trafen sich im Februar 2025 Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher afrikanischer Radio-Maria-Stationen im Wallfahrtsort Kibeho (Ruanda), um sich strategisch auf die weltweite Spendensammlung vorzubereiten. Die Konferenz diente dem Austausch über organisatorische Herausforderungen, Erfolgsmodelle und lokale Hörerbedürfnisse. Gerade in Ländern mit instabiler Infrastruktur ist der kontinuierliche Sendebetrieb eine Herausforderung – umso wichtiger ist die internationale Zusammenarbeit.
Technologie und Innovation: Solarstrom für Sendestationen
Ein bemerkenswerter Aspekt ist der technologische Fortschritt im Betrieb der Radiostationen. In Ländern wie Sierra Leone oder Nigeria wurden mit den Spendengeldern Solaranlagen installiert, um die Sendeanlagen energieautark zu betreiben. Dies ist insbesondere dort von Bedeutung, wo das öffentliche Stromnetz unzuverlässig oder schlichtweg nicht vorhanden ist. Solche Maßnahmen senken nicht nur die Betriebskosten, sondern fördern auch ökologische Nachhaltigkeit.
Stimmen aus der Weltkirche
Die Aktion fand auch auf höchster kirchlicher Ebene Anerkennung. Kardinal Fridolin Ambongo Besungu, Erzbischof von Kinshasa und Präsident des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM), würdigte die Solidarität der europäischen Spender als Zeichen gelebter Weltkirche. Auch der Augsburger Bischof Bertram Meier sprach von einem „beeindruckenden Beispiel für die Verbindung von Spiritualität und praktischer Hilfe“.
„Mein Leben ohne Radio Maria? Unvorstellbar.“
Besonders eindrücklich sind die Rückmeldungen von Hörerinnen und Hörern weltweit. Eine Frau aus Tansania berichtet:
„Mein Leben ist ohne Radio Maria kaum vorstellbar. Es begleitet mich durch den Tag, stärkt meinen Glauben und schenkt mir Trost – besonders in schweren Zeiten.“
Solche Stimmen verdeutlichen, welchen immensen Einfluss die Radiosendungen auf das tägliche Leben der Menschen vor Ort haben. Für viele Hörerinnen und Hörer ist Radio Maria mehr als nur ein Sender – es ist eine geistliche Heimat.
Transparenz als Prinzip
Radio Horeb legt Wert auf eine transparente Mittelverwendung. Sämtliche Spenden werden projektbezogen eingesetzt. Die Verwaltungskosten sind niedrig, da ein großer Teil der Arbeit ehrenamtlich geleistet wird. Regelmäßige Berichte und „Projekte on Air“-Sendungen informieren die Spender darüber, wo und wie ihre Beiträge konkret helfen.
Fazit: Hoffnung auf Sendung
Der Mariathon 2025 war erneut ein starkes Zeichen für global gelebte Solidarität. Die beeindruckende Summe von 3,2 Millionen Euro wird weltweit Wirkung entfalten – in Form von christlicher Radiopräsenz, technischer Entwicklung, sozialem Engagement und geistlicher Unterstützung. Radio Horeb beweist mit dieser Aktion einmal mehr, dass Medienarbeit nicht nur informieren, sondern auch verbinden, bewegen und verändern kann.
Während sich die Welt vielerorts zunehmend polarisiert, sendet der Mariathon ein stilles, aber kraftvolles Signal der Verbundenheit – über Kontinente, Kulturen und Lebensrealitäten hinweg.