Mitten in München entsteht in diesen Tagen ein besonderer Raum für Begegnung, Vielfalt und künstlerischen Dialog. Das Festival „Various Others“ lädt Kunstschaffende und Interessierte ein, über kulturelle Grenzen hinweg miteinander in Austausch zu treten.
München verwandelt sich vom 8. bis 18. Mai 2025 erneut in eine pulsierende Bühne für zeitgenössische Kunst: Das Festival Various Others bringt bereits zum siebten Mal lokale Galerien, Museen und internationale Partner zusammen, um die Stadt als global vernetzten Kunststandort zu präsentieren.
Mit über 36 teilnehmenden Institutionen, darunter 17 Galerien, 16 Museen und 5 Artist-Run-Spaces, bietet das Festival ein vielfältiges Programm aus Ausstellungen, Performances, Künstlergesprächen und interaktiven Formaten.
Ein zentrales Anliegen von Various Others ist die Förderung des internationalen Austauschs. So kooperieren Münchner Galerien mit Partnerinstitutionen aus aller Welt, um gemeinsam Ausstellungen zu realisieren und neue Perspektiven zu eröffnen. Diese transkulturellen Dialoge spiegeln sich in den vielfältigen künstlerischen Positionen wider, die während des Festivals präsentiert werden.
Zu den Highlights zählen unter anderem die Ausstellung „RESONANCE“ von Katinka Bock und Nick Mauss im Espace Louis Vuitton München, die sich mit dem Thema Porträt in der zeitgenössischen Kunst auseinandersetzt, sowie die Performance „ATTENTION“ der Künstlerin Göksu Kunak, die den menschlichen Körper als lebende Skulptur inszeniert.
Ein weiteres bemerkenswertes Projekt ist die Ausstellung „when the eyes lick images“ des japanischen Choreografen Osamu Shikichi im space n.n., die die Wahrnehmung des Körpers und die Politik des Blicks thematisiert.
Das Festival bietet nicht nur Kunstgenuss, sondern auch zahlreiche Gelegenheiten zum Austausch: Diskussionsrunden, Workshops und Partys laden dazu ein, mit Künstler:innen und anderen Besucher:innen ins Gespräch zu kommen. So wird Various Others zu einem lebendigen Treffpunkt für die internationale Kunstszene und alle, die sich für zeitgenössische Kunst interessieren.
Ein Festival für gelebte Diversität
Die inhaltliche Ausrichtung von Various Others unterstreicht nicht nur die Bedeutung der Kunst für gesellschaftliche Diskurse, sondern auch deren Kraft, kulturelle Vielfalt sichtbar zu machen. Besonders für in Deutschland lebende Menschen mit afrikanischen Wurzeln eröffnet das Festival neue Räume der Teilhabe. Es sind nicht nur Künstler:innen mit globalem Background vertreten – auch die kuratorischen Ansätze vieler Ausstellungen beleuchten Themen wie Diaspora, Identität und postkoloniale Narrative. Das ermöglicht nicht nur Identifikation, sondern regt zum Dialog an. Zahlreiche Veranstaltungsformate laden gezielt ein, über Herkunft, Zugehörigkeit und Zukunftsvisionen nachzudenken – und das in einer offenen, kreativen Atmosphäre. In Gesprächen mit teilnehmenden Künstler:innen fällt immer wieder ein zentraler Gedanke: „Es geht nicht darum, Unterschiede zu betonen, sondern darum, Gemeinsamkeiten zu entdecken.“ Diese Haltung macht das Festival zu einem relevanten Ort für Communitys, die bisher oft unterrepräsentiert waren.
Junge Talente und neue Perspektiven
Ein besonders spannender Aspekt des Festivals ist die gezielte Förderung junger, aufstrebender Talente. Viele der beteiligten Galerien und Offspaces setzen bewusst auf junge Kunstschaffende, die mit frischen Perspektiven und experimentellen Formaten die klassische Ausstellungspraxis herausfordern. Dabei entstehen völlig neue Formen des künstlerischen Ausdrucks – von Mixed-Media-Installationen über digitale Performanceformate bis hin zu immersiven Raumkonzepten. Für junge Besucher:innen, die selbst kreativ tätig sind oder sich für eine künstlerische Laufbahn interessieren, ist das Festival damit nicht nur ein Ort der Inspiration, sondern auch ein möglicher Einstieg in die professionelle Kunstszene. Zahlreiche Netzwerkformate, Portfoliosichtungen und offene Studios bieten Möglichkeiten zur direkten Vernetzung mit Galerist:innen und Kurator:innen. „Ich habe hier mehr über die internationale Kunstwelt gelernt als in einem Jahr Studium“, sagt ein junger Besucher – und bringt damit auf den Punkt, welche Bildungsfunktion das Festival zusätzlich erfüllt.
Kulturelle Begegnung über die Kunst hinaus
Was Various Others besonders macht, ist das ganzheitliche Erlebnis: Neben den künstlerischen Inhalten spielen auch Musik, Kulinarik und interkultureller Austausch eine große Rolle. Viele Ausstellungen werden von Konzerten, DJ-Sets, Filmabenden oder kulinarischen Programmen begleitet, bei denen Köch:innen aus verschiedenen Kulturen ihre Spezialitäten präsentieren. So wird das Festival zu einem sinnlichen Erlebnis für alle Sinne – und zu einem Treffpunkt weit über die Kunstszene hinaus. Besonders an den Wochenenden verwandeln sich die beteiligten Orte in lebendige soziale Räume, in denen Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammenkommen. Diese Offenheit ist es, die das Festival auch für Communities interessant macht, die sich sonst selten in etablierten Kunstinstitutionen wiederfinden. Die Veranstalter:innen betonen dabei immer wieder ihre Haltung: „Kunst soll nicht nur repräsentieren, sondern verbinden.“ In diesem Sinne ist Various Others weit mehr als ein Kunstfestival – es ist ein Impulsgeber für ein vielfältiges, offenes und solidarisches München.